Kjell Öhman feat. Arne Domnérus ?The Hammond B-3 Connection?

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AM 19402

Vor einigen Jahren verstarb Kjell Öhman, einer der besten Hammond B-3 Organisten der Welt.
Neben Kjell Öhman spielt auf diesem Album, das 1994 erstmals erschien, die schwedische Saxophon-Legende Arne Domnérus eine größere und wichtigere Rolle, als vielen bekannt sein mag. Neben diversen Alben sind hier seine legendären Alben „Antiphone Blues“ und „Jazz at the Pawnshop“ zu nennen.
Auf dem vorliegende Album, das gegenüber der ursprünglich veröffentlichten CD um 4 Titel gekürzt werden musste, zeigt Arne Domnérus in einer ohnehin grandiosen Besetzung (u.a. mit dem dänischen Bass-Giganten Mads Vinding) auf 5 der 10 Tracks, wie inspirierend sein Saxophonspiel auf den kongenialen Kjell Öhman wirkt. Der wiederum nutzt mit seiner Hammond B-3 das volle Besteck – hier rotiert der Leslie, dass die Schwarte kracht!
Jan-Eric Persson erlaubt sich zu diesem Thema, sprich: der ungeheuren Relevanz des Leslie-Effektes für den Hammond B-3 Sound, dessen Funktionsweise sowie zum Hintergrund des Erfinders Don Leslie, ein paar erklärende Bemerkungen.
Jan-Eric Persson hat diese LP im besten und eigentlichen Sinne des Wortes komplett neu remastert.
Nach insgesamt 5 Jahren Produktionszeit ist das Album jetzt endlich fertiggestellt.
Durchzeichnung und neu gewonnene Frische des Klangbildes gegenüber dem 25 Jahre zuvor eingespielten Album sprechen für sich!

Tracklist:

Seite A:
01. Summerwind (Henry Mayer) 4:33
02. The Favour of the Fool (Benny Carter) 5:01
03. 9.20 Special (Earl Warren) 5:09
04 Sturdust (Hoagy Carmichael) 5:43
05. I Let a Song Go Out of My Heart (Duke Ellington) 3:40

Seite B:
01. Crazy Rhythm (Meyer – Kahn – Ceasar) 4:02
02. Swing House (Gerry Mulligan) 4:33
03. Secret Love (Sammy Fain) 4:55
04. Blues OPUS 3 (Öhman - Gustafsson – Vinding – Dahlberg) 4:40
05. Stockholm Sweetnin´ (Quincy Jones) 4:40


Manfred Krugs Rezension auf VINYL-FAN.de am 21.05.2019


Thomas Schmidt schreibt in der LP 5/2019 (Juli 2019)

Eigentlich mag ich ja solche Platten nicht – zu sehr stehen sie bei mir im Generalverdacht, ausschließlich für Anlagenhörer produziert zu sein. Aber wenn ich neutral an die Sache herangehe, dann muss ich sagen, dass trotz des gut abgehangenen Musikmaterials und den doch schon etwas reiferen Herrschaften, die hier musizieren, hier eine mehr als annehmbare Scheibe vorliegt, die vor allem der guten alten Hammondorgel gewidmet ist. Kjell Öhman, der schon verstorbene Meister an den Tasten, lässt hier die Röhren und das Leslie zu großer Form auflaufen und zieht im Wortsinne alle Register seines Instruments. Kongenial wird er begleitet von einer Art Who-Is-Who der schwedischen Jazz-Szene. Das heißt, nicht nur begleitet: Selbstverständlich wird jedem der Musiker der Raum gelassen, den er braucht, um sich und sein Instrument zu inszenieren. Speziell der Saxophonist Arne Domnérus brilliert als Solist neben Öhman, dessen Spiel auch als Begleiter über alle Zweifel erhaben ist. Das Klanggewand des nun auch schon vor einem Vierteljahrhundert aufgenommenen Albums wurde sorgfältig neu gemastert – insgesamt 5 Jahre haben die Arbeiten an dieser analogen Neuauflage gedauert. Es hat sich gelohnt. Das Album klingt wie frisch aufgenommen und das mit viel Dynamik und Spielfreude. Einen Kritikpunkt habe ich aber trotzdem: Ich finde, auch wenn die hier versammelten Musiker natürlich abgebildet werden sollen: Das wird auf dem klappbaren Innencover schon zu Genüge getan. Eine Schallplatte sollte ein anständiges Cover haben, bei dem so etwas wie „Artwork“ sichtbar ist.