Benny Waters Live At The Pawnshop

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Livemitschnitt von 1976 aus dem legendären Stockholmer Jazz Club "Stampen" - eher bekannt unter dem Namen"Pawnshop".

Aus dem Schatzkästchen früher OPUS 3 Produktionen liegt jetzt diese Aufnahme aus dem Jahre 1976 vor. Tomas Örnberg, nicht nur ein enger Freund Bennys sondern Zeit seines Lebens auch dessen Manager in Schweden, erinnerte sich vor etwa einem Jahr an diese beseelten Aufnahmen mit der Swing Legende Benny Waters, die in dem Stockholmer Jazz Club "Stampen" - international ungleich bekannter unter dem Namen "Pawnshop" - entstanden. Ursprünglich überhaupt nicht als Aufnahme für eine Plattenproduktion vorgesehen sollte sie lediglich als Dokumentation dieser Session zu einem späteren Zeitpunkt im schwedischen Rundfunk gesendet werden.Tomas Örnberg und Jan-Eric Persson waren verblüfft angesichts des Materials der alten Master-Tapes - 90 Minuten wirklich guter und inspirierter Swing höchster Qualität dargeboten von einer der raren alten Jazzgrößen. Leider verstarb Benny Waters 96jährig(!) im August 1998, sodaß das gerade fertiggestellte Master der alten Aufnahmen von ihm nicht mehr kommentiert resp. gewürdigt werden konnte - war er zum Zeitpunkt der Aufnahme doch gerade mal 74 Jahre jung!

Auch in punkto Klangqualität waren Örnberg und Persson überrascht: die intime Atmosphäre des Clubs sanft und ausgeglichen eingefangen unter Wahrung der echten Stimmung, des Gefühls und der Energie, die mit einem Live-Auftritt im "Pawnshop" verbunden ist -übrigens einem Ort, an dem OPUS 3 (besonders Mitte der 70er Jahre) jede Menge Aufnahmen gemacht hat! Björn Milder, Vater von Joakim Milder (OPUS 3 CD*9201), hatte einige große Momente am Piano. Nicht umsonst ging ihm der Ruf eines "world class sideman" voraus - leider verstarb er, viel zu früh, 1985.

Im Zuge der Veröffentlichung dieser SACD gab es neben der eher angenehmen Aufgabe der Zusammenstellung und Titelwahl noch ein weiteres Problem: zur Aufzeichnung wurden seinerzeit AMPEX "Grand Master"-Tapes verwendet - Bandmaterial, dessen qualitative Archivierungs- und Lagerfähigkeiten besonders in den Siebzigern in nicht unumstrittenem Ruf standen. Persson sah sich angesichts krümelnder Bänder, verklebter Tonköpfe etc. zu höchster Sorgfalt verpflichtet. Das Ergebnis läßt keine Zweifel aufkommen und kaum etwas von der akribischen und zentimeterweisen Aufarbeitung der Masterbänder ahnen. Auch das Aufnahme-Equipment dieser Zeit unterscheidet sich ein wenig vom späteren OPUS 3-Standard. Statt des bekannten einen AKG-Stereomikrophons finden hier gleich 4 (vier!) SHURE SM-76 Verwendung (eines der besten und warmklingensten dynamischen Mikrophone, die je gebaut wurden und auf keinen Fall mit den üblichen dynamischen Modellen dieses Fabrikats verwechselt werden sollten).

Am Ende noch eine Bemerkung zum Titel dieser SACD. Sicherlich denken die meisten gleich an die erfolgreiche PROPRIUS-Veröffentlichung "Jazz At The Pawnshop".Um jedem falschen Verdacht von vornherein zu begegnen sei darauf hingewiesen, daß die vorliegende OPUS 3 Aufnahme bereits im April 1976 gemacht wurde, die PROPRIUS-Aufnahme hingegen erst 7 Monate später (im Dezember 1976)!


(...) In mühevoller Kleinarbeit hat das schwedische Opus 3-Label alte Ampexbänder aus der Mitte der 70er restauriert und somit eine der gelungensten Einspielungen im Jazz Club "Stampen" (vielen besser bekannt unter "pawnshop") vor dem Rutsch in die Vergessenheit bewahrt. Voller Inspiration und Lebensfreude zeigt ein damals 74jähriger seinem Publikum, daß er noch lange nicht zum alten Eisen gehört.
Aufnahmetechnisch gibt es nichts zu mäkeln. (...) Die intime Atmosphäre des Jazzkellers haben die Toningenieure glaubhaft eingefangen.Robert Schmitz-Nienhaus in HEF 28 Juni/1999

Bereits im April 1976 wurde im Jazzkeller "Stampen" in Stockholm das Konzert mit dem Daxophonisten Benny Waters aufgezeichnet. Wie vom Label OPUS 3 gewohnt, sind auch diese Aufnahmen in HDCD-Technik von exquisiter Qualität und geben die Liveatmosphäre des Abends überaus authentisch wieder.
Toller Swing und toller Klang. Super. AUDIOphile 3/1999

Okay, diese Scheibe ist HDCD-codiert. Sie wurde in genau dem "Pawnshop" aufgenommen, der durch Arne Domnerus´ Monate später eingespielte Platte zumindest in audiophilen Kreisen zu einigem Ruhm gelangte. Und Toningenieur Jan-Eric Persson konnte den 23 Jahre alten Ampeg-Bändern, an denen der Zahn der Zeit schon heftig genagt haben soll, dank größter Sorgfalt bei der Restaurierung und beim Mastering auch noch eine sehr respektable Klangqualität entlocken. Die haben aber noch eine ganze Menge anderer Mainstream-Swing-Scheiben zu bieten, die ich Ihnen an dieser Stelle jedoch nie vorstellen würde. Warum also Benny Waters? Es ist einfach unmöglich, sich dem Charme dieses hochklassigen Entertainers und Instrumentalisten zu entziehen - ganz besonders bei Live-Einspielungen. Hören Sie nur mal das gar nicht so eindeutige "Ziggin´And A Zaggin´", in dem (der) alte Herr - er zählte damals 74 Lenze - auch als Sänger brilliert, oder lauschen Sie den Geschichten, die er mit Klarinette, Alt-, Sopran- und Tenorsax vorträgt! Lehnen Sie sich entspannt zurück, stellen Sie ein Gläschen Bier in Reichweite und genießen Sie diese mitreißende Gute-Laune-Musik!. Image hifi 4/1999

Benny Waters swingt jetzt wohl im Himmel: Im August 1998 starb er mit 96 Jahren. Akademisch gesehen, wäre die Swing-Legende passender im Jazzteil plaziert; hier steht sie im Sinne von populär. Bis ins hohe Alter spielte der Saxofonist und Klarinettist unglaublich dynamisch auf. Diese Swing-Aufnahmen von 1976 (!) aus Stockholms "Stampen"-Club (alias "The Pawnshop") - teils betörend "blue" - klingen selbst auf herkömmlichen CD-Playern sensationell luftig, warm und intim. Claus Böhm schreibt zur SACD in AUDIO 4/2001