SACD 22111 - Eric Bibb Blues, Ballads & Work Songs

SACD 22111.jpgSACD 22111

LP 22111

 

Die Spatzen pfiffen es schon lange von den Dächern: pünktlich zu seinem 60sten Geburtstag kehrt Eric Bibb zurück zu seinem schwedischen Entdecker- und Fördererlabel OPUS 3 records.
Das 1977 bei OPUS 3 erschienene Debütalbum Rainbow People setzte einen Künstler auf die Landkarte, der mit dem 1994 ebenfalls bei OPUS 3 veröffentlichten Album Spirit & The Blues seinen internationalen Durchbruch feiern durfte. Mit Good Stuff und Just Like Love folgten zwei weitere Bestseller-Alben auf OPUS 3, bevor Eric Bibb dem Label den Rücken kehrte.
Blues, Ballads & Work Songs markiert nicht nur die Rückkehr zu Bibbs Hauslabel, sondern auch zu seinen musikalischen Wurzeln.

Und welch ein Geschenk haben sich da alle Beteiligten gemacht!

Mit Blues, Ballads & Work Songs erfüllt sich Eric Bibb den lang gehegten Wunsch eines puristischen Konzeptalbums.
Eric Bibb schreibt in den liner notes:
Blues, Ballads & Work Songs' is an album I have been working on for most of my life. Its release coincides with my 60th birthday and it celebrates the music that first inspired me to become a guitar-playing singer.
Being as passionate about writing songs as I am about singing and playing traditional material, I couldn't resist including the self-penned tunes at the end of the record. These newer songs, are the 'children' of the older ones.
In this album the basic concept is to cover the complete range of traditional folk/blues songs which were an inherent part of his childhood up to the present time with his own inimitable compositions.

Wir erleben einen gereiften Künstler, der ohne jede Attitüde mit extrem reduzierten
Mitteln legendären aber auch weniger bekannten Songs neues Leben einhaucht. Ob laut, leise, ob wütend oder augenzwinkernd - Eric Bibb trifft in seiner ihm eigenen Art immer den richtigen Ton ohne den Charakter des Songs zu gefährden oder dessen Inhalt aus dem Auge zu verlieren.
11 Songs sind Soloeinspielungen. Bibbs unverwechselbare Stimme und seine Fingerfertigkeit an Gitarre, National Resophonic und elektrischer Baritongitarre sorgen ein ums andere Mal für Gänsehaut.
Die letzten 3 Songs sind mit einer kongenialen Band eingespielt, die in bester Tradition rein akustisch und mit beeindruckendem Verständnis und stilsicherem Arrangements Bibbs Stimme und Gitarrespiel perfekt untermalt, ergänzt, verstärkt und vorantreibt.

Das alles wäre nur die Hälfte wert ohne den authentischen OPUS 3 Klang. Neben der Verwendung genau desselben Röhren-Stereo-Mikrophons, das auch schon 1977 für die Aufnahmen von Rainbow People verwendet wurde, besticht die Aufnahme mit extremen Livecharakter und Natürlichkeit.

Das Label OPUS 3 records steht seit 1976 für bestmögliche Aufnahme- und Klangqualität. Die Beweislast ist angesichts zahlloser Veröffentlichungen in unterschiedlichsten Genres so erdrückend, so dass es schwer fällt, Superlative zu vermeiden.
Trotzdem: nachdem ich Blues, Ballads & Work Songs gehört habe, lehne ich mich mal ganz weit aus dem Fenster und bringe es in aller Bescheidenheit auf den Punkt: dies ist das schönste Album, das Eric Bibb bislang eingespielt hat - und die beste Aufnahme, die Jan-Eric Persson je gemacht hat. Punkt!

Den Folienschnitt für die LP besorgte ein weiteres Mal Andreas Lubich von dubplates & mastering, Berlin. Die HQ-Pressung kommt in gewohnter Spitzenqualität von der Pallas in Diepholz.


Neben Eric Bibb gibt es nicht mehr viele Musiker, die sich den Traditionen des Genres so verpflichtet fühlen wie er, was umso erstaunlicher ist, da er die meiste Zeit seines Musikerlebens in Schweden, also weit entfernt von der Heimat des Blues, verbracht hat. Er nahm seinen 60. Geburtstag zum Anlass, zu seinen Wurzeln zurückzukehren und einige Songs, die er in seiner Kindheit von seinem Vater Leon Bibb gehört hat, zu veröffentlichen. Der Aufnahmeprozess der zehn Traditionals erstreckte sich über einen Zeitraum von fast sechs Jahren; aber das Ergebnis rechtfertigt den betriebenen Aufwand. Eric Bibb benutzt unterschiedliche Gitarren und setzt verschiedene Spieltechniken ein, um die Stücke ganz in seinem Sinne erklingen zu lassen. Aufgrund der sehr guten Klangqualität erreicht auch die leiseste Saitenschwingung noch das Ohr des Hörers, das sich ganz automatisch der intensiven Darbietung öffnet. Die letzten vier Stücke des Albums sind Eigenkompositionen, die sich in den Kontext der vorherigen Werke perfekt einfügen, und das obwohl ganz andere Wege beschritten werden. Mit Juke Dance fügt er ein positiv gestimmtes Gitarrensolo an, bevor er sich für die nächsten drei Titel der dezenten Unterstützung u.a. einer Basstuba und Shakern bedient. Besonders das Stück Satisfied entwickelt einen faszinierenden Flow und bildet für mich den Höhepunkt der Aufnahme. Die Rückseite des gut verarbeiteten Covers bietet interessante Hintergrundinformationen zu jedem Titel, die Antistatikhülle komplettiert den sehr guten Gesamteindruck.
Ein persönliches, intensives und fesselndes Werk. Ralf Henke in LP 3(April/Mai)/2012

Der AllBluesGuide beschreibt Eric Bibb als einen der Hoffnungsträger des Acoustic Blues Movements. Das war 1996. Mit Corey Harris, Keb Mo´und Alvin "Youngblood" Hart gehörte Bibb zum Aufregensten, was der Blues der Neunzigerjahre zu bieten hatte. Zwei Alben konnte das Buch empfehlen, mehr war damals offensichtlich nicht zu haben. Geschätzte 15 Jahre später zeigt sich, dass Bibb der Beständigste und Fleißigste von allen gelobten Musikern ist. Rechtzeitig zu seinem 60.Geburtstag kehrt er zu dem Label zurück, mit dem er seine Karriere gestartet hat, zum schwedischen Opus 3 Label, das für exzellente Aufnahmen und ebensolche Klangerlebnisse berühmt ist. Diese Rückkehr ist gleichzeitig eine Rückbesinnung, denn diesmal brilliert Bibb nicht mit Eigenkompositionen, sondern mehrheitlich mit sattsam bekannten Klassikern, getreu dem Albumtitel. "Stagger Lee" und der "Candy Man" sind mit dabei, behutsam und zurückhaltend, ganz im Stil von Mississippi John Hurt gezupft und gesungen. In der Auseinandersetzung mit den Standards arbeitet er besonders deren melodiöse Seiten heraus, wobei die hübsche Eigenkomposition "Juke Dance", ein Instrumental, die Klasse hat, ihrerseits zu einem Klassiker und Referenzstück für Blues-Zupfer zu werden. Allemal zeigt sich in seinem zurückhaltenden, niemals überbordenden Spiel seine herausragende Qualität, die seine sparsam eingesetzten schwedischen Mitmusiker unterstreichen. Wer je Blues-Neulinge vom rhythmischen und melodiösen Wert dieser Musik überzeugen will, sollte dieses Album präsentieren. Adrian Wolfen in Akustik Gitarre 1/2012

Auf seiner neuesten CD für das audiophile Label Opus3 schafft es Eric Bibb entgegen aller Wahrscheinlichkeit, aus Altem Neues zu machen. Aufnahmen von Titeln wie "Stagger Lee", "John Henry" oder "Sittin´On Top Of The World" gibt es ja schon zuhauf. Und doch fesseln einen diese mit großem Einfühlungsvermögen eingespielten Neufassungen. Wie vieles von Bibb ist auch dieses Album eine weitgehend ruhige Angelegenheit. Bis auf einige selbst geschriebene Titel am Ende der Platte kommt der versierte Fingerstyle-Gitarrist bei seiner Reise in die Vergangenheit ohne zusätzliche Begleitung aus. Durch den warmen, glasklaren Sound lässt sich sein Spiel auf diversen überwiegend akustischen Instrumenten ganz intensiv genießen. Schöner noch ist seine volle, wahnsinnig seelenvolle Stimme - die durch die vielen Jahre auf der Bühne langsam aber sicher etwas aufgerauter klingt. Das passt bei einem Worksong wie "Take This Hammer" besonders gut......  Vincent Abbate in bluesnews #68 (Dez.2011-März 2012)

Audiophiler Klangtipp
Zu seinem Sechzigsten blickt Folk- und Blues-Sänger Eric Bibb mit "Blues, Ballads and Work Songs" zurück auf die Musik seiner Kindheit, die Musik, die ihn dazu brachte, Gitarrist und Sänger zu werden. Es sind alte amerikanische Traditionals, "John Henry", "Stagger Lee", "Take This Hammer". Diese Musik ist weit älter als Eric Bibb selbst und älter als sein Vater, der sie ihm in den 50er und 60er Jahren vertraut machte. Eric Bibb steuert noch vier Eigenkompositionen bei, die er selbst als "Kinder der alten Lieder" bezeichnet. Elf Songs sind Soloeinspielungen: Gitarre und seine charakteristische Stimme. Es ist selten, dass ein audiophiles Label und ein großer Musiker aufeinandertreffen. Jan-Eric Persson vom schwedischen Edel-Label ist ein wahrer Meister der audiophilen Analogtechnik und sorgt für einen grandiosen Sound. Eric Bibb ist bei den Schweden in den besten Händen. "Blues, Ballads and Work Songs" ist schon allein wegen ihrer audiophilen Klangqualität eine must-have Scheibe. Marco Kolks in Hörerlebnis #78 (Januar 2012)

Audiophiles Highlight des Monats
Zum 60. Geburtstag macht sich Eric Bibb selbst das größte Geschenk: Er veröffentlicht das Konzeptalbum, das ihm schon fast das ganze Leben vorschwebt. Die Ausgangsidee war, einige der Folkblues-Standards einzuspielen, die der Amerikaner als Kind von seinem Vater Leon lernte und die seither in seiner Blutbahn zirkulieren. Klassiker von Dave Von Ronk, Leadbelly, Alan Lomax usw. interpretiert er ganz vorzüglich auf einer Baritongitarre sowie sieben- und zwölfsaitigen Modellen. Die SACD-Spur gibt all das wunderbar natürlich wieder. (M:5/K:5).. Harald Kepler in STEREO 11/2011